MITTEINANDER in Hüllhorst e.V.

MENSCHLICHKEIT - INTEGRATION - TOLERANZ - TEILHABE

Der Mitgliedsbeitrag

Den Mitgliedsbeitrag setzten Sie selber fest, er beträgt jedoch minimal 12 Euro im Jahr als Einzelmitglied, Familie, Firma oder Organisation und wird einmal jährlich per Bankeinzug erhoben. Da MITTEINANDER in Hüllhorst e.V. als gemeinnütziger Verein durch die Finanzverwaltung anerkannt ist, sind die Mitgliedsbeiträge als Spende steuerlich absetzbar.

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Schulung von Vereinsmitgliedern


MITTeinander-Seminar zu Stammtischparolen
„Da sitzt man zusammen und plötzlich haut einer so einen Satz raus, der mich umhaut. Irgendwas Rassistisches, was ich gar nicht teile, aber was soll ich darauf antworten? Und soll ich überhaupt was sagen?“
Um diese Frage ging es bei einem Seminar vom Verein „MITTeinander in Hüllhorst“. „Ich fühle mich einfach überfordert!“ war eine Äußerung aus dem Bereich der Teilnehmenden. „Ich habe was gesagt, aber irgendwie kam das gar nicht an!“ war eine andere Antwort.
Zwei Mitarbeitende von der „Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus“ für den Regierungsbezirk Detmold wussten Rat. Sie klärten auf:
Zuerst einmal sei es hilfreich, mein Gegenüber einzuschätzen: Ist er Parteimitglied und ist in einer rechtsextremen Partei aktiv, ist eine Diskussion wenig erfolgversprechend. Es sei damit zu rechnen, dass diese Person aufgrund ihres rechtsextremen Weltbildes alle Gegenargumente als Teil der „jüdischen Weltverschwörung“ ablehne. Ist mein Gegenüber nur ein Sympathisant und hat ein rechtsorientiertes Weltbild, so sei vielleicht ein Gespräch möglich. Kennzeichen für rechtsextreme Stellungnahmen sind Themen-Hopping, um das Gegenüber zu verwirren und eine Antwort unmöglich zu machen. Gerne würden weitere Themenbereiche hinzugefügt wie etwa: „Und was ist mit der linken Gewalt?“ „Und den deutschen Obdachlosen hilft auch keiner!“ Wissenschaftliche Erkenntnisse würden in der Regel nicht akzeptiert. Stattdessen heiße es: „Bei Telegram habe ich aber gelesen, dass…“ Oftmals seien Ängste und Neid Ursachen, sich gegen Menschen aus anderen Ländern zu wenden. Dabei würden auch Probleme geschaffen, die gar nicht vorhanden seien. So werde vor einem Asylchaos gewarnt, dass aufgrund der guten deutschen Bürokratie nicht vorhanden sei. Charakteristisch sei es für rechte Angriffe, dass nicht nach Lösungen gesucht werde, sondern Probleme aufgebauscht würden. Ihr geschlossenes Weltbild mache eine Diskussion unmöglich.
Die Referenten empfahlen sich vor einer Diskussion zu fragen, ob ich damit etwas erreichen könne. Wenn es darum gehe, Angegriffenen beizustehen, sei es besser, sich zu positionieren, z.B. mit den Worten: „Das geht zu weit! Lassen Sie diese Frau in Ruhe!“
Warum Menschen ins rechtsextreme Lager abgleiten, habe vielfältige Ursachen: Zum einen sei es der Wunsch nach Zugehörigkeit. Es ist schön ein WIR-Gefühl zu haben, ohne ausgegrenzt zu werden. Da hilft es zu unterscheiden zwischen „Wir“ und den „anderen“. Zum anderen gäbe es Menschen, die sich durch die Veränderung und die Vielfalt in der Gesellschaft überfordert fühlen würden und dadurch empfänglich für rassistische Propaganda mit einem dualen Weltbild würden. Neben Positionieren, Diskutieren und Solidarisieren helfe manchmal nur sich abzuwenden, um Rechtsextremen kein Forum für ihre Thesen zu liefern, meinten die Referenten zum Abschluss.